Ich bin bei Facebook, habe aber vermutlich die strengsten Sicherheitseinstellungen, die möglich sind. Ich poste nichts, sondern nutze den Account nur, um mich zu meinen Interessensgebieten (sprich: Fandoms

) zu informieren, wobei ich auch die Benachrichtigungen und Beiträge, die mir aufgetischt werden, durch meine Einstellungen drastisch reduziert hab'.
Stattdessen wundere ich mich immer wieder, wie freizügig (und freiwillig) manche Nutzer ihr Innerstes nach außen kehren, denn vielen scheint überhaupt nicht bewusst zu sein, wie wunderbar man ein Profil von ihnen erstellen kann, wenn man sich ihre Beiträge so ansieht. Hab' gerade erst gelesen, dass britische Forscher über eine Auswertung der „Likes“ ziemlich treffsicher abschätzen konnten, ob ein Facebook-Nutzer weiblich oder männlich, homo- oder heterosexuell, christlichen oder muslimischen Glaubens ist. Und das ist ja nur die Spitze des Informationseisbergs. Mir ist unverständlich, warum man sich selbst so bloßstellen möchte.
Andere wiederum posten nur ihre "Guten Tag, Guten Abend und Gute Nacht"-Bildchen (ich muss dabei immer an die Truman Show denken: "Good morning, and in case I don't see ya: Good afternoon, good evening, and good night!"

) und freuen sich dann über jeden Like, den sie dafür kriegen.
Keine Ahnung, was von beidem ich seltsamer finden soll

.
Auf jeden Fall vergessen viele scheinbar völlig, dass es Herrn Zuckerberg nur darum geht, Geld mit ihren Daten zu verdienen. Oder sie wollen es einfach nicht wissen.
Mir ist bewusst, dass man immer Spuren hinterlässt, wenn man im Internet unterwegs ist; ist eben eine Nutzen-Risiko-Abwägung, die jeder für sich selbst erstellen muss.
Ich werde meinen Account behalten, aber weiterhin nur stiller Beobachter sein.