Gute Frage, Ronon.
Es geht jedoch hauptsächlich darum, welche Politik die AfD machen will. Egal wie weit vorne die AfD in den Umfragen ist: Es darf keine Zusammenarbeit mit den Nazis der AfD geben. Glaubt es mir, in einem Deutschland nach den Vorstellungen der AfD wollt ihr nicht leben.
Um mal das Beispiel Thüringen zu nehmen: Keinesfalls (!) darf die AfD an einer Regierung beteiligt werden.
Das Problem mit Neuwahlen existiert so nicht. Beispiel Thüringen: Bis ein neuer Ministerpräsident gewählt wird, würde die bisherige Regierung geschäftsführend im Amt bleiben. Das kann auch Monate dauern. Oder längstens 5 Jahre bis wieder gewählt wird. Solange hätte man Zeit, die Af--D wieder auf das Normalmaß zurückzustutzen.
Besser als die AfD in irgendeiner Funktion an der Landesregierung, z.B.
-Innenministerium: Zugriff auf die Polizei!!!! Missbrauch der Polizei Tür und Tor geöffnet
-Justitzministerium: Umbau der Gerichte, Platzierung von Nazis als Richter
-Bildungsministerium: Möchte keine Kinder im Kindergarten oder in der Schule haben, die rechtsradikal erzogen werden. Die in Schulen zu verwendenden Bücher werden nämlich vom Landesbild.ministerium festgelegt.
-Soziales: Kahlschlag. Die AfD will ALLE Subventionen abschaffen. Katastrophal im gesamten sozialen Bereich.
-Ministerpräsident - was dann passieren würde, kann sich ja jeder wegen der Richtlinienkompetenz im Land vorstellen.
Gerade der Osten Deutschlands hat hier sehr viel zu verlieren: Es gibt ja einige Firmen mit Weltgeltung, z.B. Zeiss Optik in Jena.
Die beschäftigen MitarbeiterInnen aus 30 Nationen, die Mehrzahl dieser ausländischen Mitarbeiter will die AfD aber vertreiben. Oder: es verträgt sich ja nun gar nicht mit der AfDpolitik, dass Frauen lt. AfD mindestens (!!!) 3 Kinder haben sollen, und zu Hause bleiben, mit dem Mangel an Fachkräften, der jetzt schon in vielen Bereichen besteht.
siehe: www.mdr.de/nachrichten/thueringen/ost-t ... n-100.html
Fachkräftemangel ist Tatsache. Glaubt jemand allen Ernstes, selbst wenn man sie wollte, würden Menschen aus dem Ausland in ein Bundesland ziehen, in dem die AfD mit an der Regierung ist? Würde ich ja selbst auch nicht.
FazIt: aus einem Bundesland mit AfD-Beteiligung würden sich gerade die finanzstarken Firmen mit vielen Beschäftigten zurückziehen. Filialen im betroffenen Bundesland schließen und dafür in einem anderen Bundesland gelegene Niederlassungen stärken.
Dann gehen z.B. die Beschäftigtenzahlen bei Opel Eisenach von 1800 Mitarbeitern auf 0. Die Opel-Standorte in Rüsselsheim, Bochum und Kaiserslautern würden sich freuen.
Folge: -geringere Wirtschaftskraft und geringere Steuereinnahmen des Bundeslandes
- d.h. für den Bürger des Bundeslandes gibt es dann einfach einige als selbstverständlich erachtete leistungen nicht mehr, weil kein Geld mehr da ist.
-die AfD will den Beitragssatz der Arbeitslosenversicherung senken, wie das mit der dann massiv steigenden Zahl der Arbeitslosen funktionieren soll, bleibt
wohl für ewig ein Geheimnis der AfD. Aber die hatten ja die komplette Abschaffung der Arbeitslosenversicherung auch schonmal im Programm, diese Idee ist auch nicht verschwunden.
Lösung kann nur sein:
- Leute, die davon sprechen, NICHT wählen zu gehen, die schreckliche Alternative aufzuzeigen. Jede einzelne Stimme wird zählen. Dabei ist es für die Demokratie überlebenswichtig, dass NICHT die AfD oder die Putin-Wagenknecht-Partei gewählt wird.
- Wie in Thüringen am letzten Sonntag geschehen, konnte die Wahlbeteiligung bei der Wahl eines Landrats gesteigert werden, gewonnen hat in der Stichwahl dadurch nicht der AfDkandidat, sondern sein Kontrahent, der nach Wahlanalysen hauptsächlich von der höheren Wahlbeteiligung profitiert hat.
-Unwissen bekämpfen
Das erfordert viel Zeit, lohnt sich aber. In Gesprächen in Familie, mit Freunden, Verwandten, Nachbarn, Bekannten dafür werben, NICHT die AfD zu wählen. Da man sich sinnbildlich selbst zweimal ins Knie schießen würde.
Die einzigen Personen, für die es sich lohnt, die AfD zu wählen, sind Millionäre, die die AfD plant, steuerlich massiv zu entlasten. Leider ist von den AfDplänen der Normalbürger nicht betroffen.
Wie schon die NSDAP zu Hitlers Zeiten, versucht die AfD größere Geldquellen bei Industriellen aufzutun. Der Müller-Milch-Inhaber, der selbst in der Schweiz lebt, ist hier einer der ersten ,der Morgenluft für sich selbst wittert. Scheißegal, wie es seinen deutschen Kunden geht, darum zahlt er ja auch keine Steuern in Deutschland, sondern hat sich schon vor Jahren in die Schweiz verzogen.
Überlegt euch dabei, mit wem ihr sprecht. Z.B. dürfte einen Landwirt interessieren, dass die AfD plant, ALLE Subventionen für Landwirte abzuschaffen.
Oder: Die AfD will auch für alle anderen ALLE Subventionen abschaffen. Das betrifft jeden Arbeitnehmer, der bei der Steuer jedes Jahr die Pendlerpauschale geltend machen kann. Wäre vorbei mit der AfD. Folge: Über Umwege Höhere Steuern für den Normalverdiener mit der AfD! Also gerade die Arbeitnehmer schauen in die Röhre.
Junge Männer ab 18 Jahren bis 25 Jahren: AfD will konkret die Wehrpflicht wieder einführen! steht im Grundsatzprogramm.
Studierende: fertig sagen wir mal mit dem Studium mit 25, würde bedeuten jetzt schon lt. AfDGrundsatzprogramm mindestens (!) noch bis 70 Arbeiten, da die AfD im Grundsatzprogramm stehen hat, dass jeder 45 Jahre einzahlen (!) muß. Und im Studium zahlt man ja nichts ein. Bin ich erst mit 28 Jahren fertig, muß ich dann bis 73 arbeiten. Sonst gibt KEINE Rente!
Leute, die vor der Rente stehen: Bei der AfD soll es keine festen Altersgrenzen geben, mit denen man in Rente gehen kann. Arbeiten open end... siehe oben
siehe DGB-Faktencheck zur Afd-Rente:www.dgb.de/themen/++co++60b8391a-25d0-1 ... 5400e5a74a
-Arbeitslose: Beispiel: mit 40 Jahren unverschuldet arbeitslos. Voraussichtlich weniger Arbeitslosengeld bei der AfD als heute (Beitragssatz Arbeitslosenversicherung wird gesenkt, davon profitieren Arbeitgeber; für Arbeitnehmer wirds dann wohl weniger Arbeitslosengeld geben).
findet erst nach 4 Jahren wieder Arbeit. Abi mit 19, ab 20. berufstätig => 20+45 jahre Einzahlung+4 Jahre die nicht zählen = Rente frühestens(!) ab 69. Lebensjahr, darf aber dann nicht nochmal arbeitslos werden, sondern muß dann durchgehend bis 69 arbeiten.
Wird er aber danach längerfristig krank, z.B. 1 Jahr wegen Krebserkrankung, zählt das auch nicht. d.h. dann frühestens(!) Rente ab 70. Auch dann darf danach nichts mehr weiteres passieren, sonst verlängert es sich weiter in noch höheres Lebensalter. Oder man bekommt einfach KEINE Rente, obwohl man jahrzehntelang eingezahlt hat, weil man die 45 Jahre Einzahlung nicht vollbekommen kann.
-Abtreibung nach Vergewaltigung oder Gefahr für Leben der Mutter - lt. AfD: KEINE legalen Abtreibungen mehr
UND, UND,UND - ausser den Millionären schauen fast alle bei der AfD in die Röhre.
-nicht täuschen lassen von der AfD. Das beste an denen ist die Propaganda, wie schon bei den Nazis 1933-45. Lügen, täuschen, tricksen, verharmlosen,
leugnen, verschweigen, alle Möglichkeiten der Demokratie bis zur Gänze ausnutzen, dabei wollen sie aber die Demokratie abschaffen, Opfer-Täter-Umkehr, radikal gegenüber Anderen, aber mimosenhaft, wenn sie mit ihrem eigenen Wahlprogramm konfrontiert werden - Propaganda: das ist das einzige, was die AfD wirklich sehr gut kann.l
- an Demonstrationen gegen die AfD beteiligen
Die Straße nicht der AfD überlassen. Dazu gehört Durchhaltevermögen in den nächsten 8 Monaten, bis die Landtagswahlen im Osten vorbei sind. Unser Engagement wird sich aber lohnen.
Wie mächtig diese Demonstrationen sind, wurde deutlich an den Montagsdemos in der ehemaligen DDR, die schon nach 2 Monaten dauerhaften Demos zum Mauerfall führten.
Also: über die AfD aufklären im persönlichen Umfeld, versuchen Nichtwähler umzustimmen, an Demos mehrfach und dauerhaft bis September beteiligen.
Und vielleicht auch, wenn man mal 5 Euro locker hat, gezielt Kampagnen im Kampf gegen die AfD unterstützen, wie z.B. campact
Ich wünsche uns allen im Kampf gegen die AfD Durchhaltevermögen und den erwünschten Erfolg bis September.